
19 Feb Geigenbau im Stall: Offenes Geigenbauatelier von Geigenbauerin Annette Sachs
Im offenen Geigenbauatelier (jeweils zu den Öffnungszeiten des Museums) kann der Geigenbauerin Annette Sachs während ihrer Arbeit an einem Instrument über die Schulter geschaut werden. Alte Handwerksberufe fristen heute zwar ein Nischendasein, umso interessanter ist es, dass hier noch genauso gearbeitet wird wie zur Entstehungszeit der Geige vor etwa 350 Jahren. Was die handwerkliche Arbeit anbelangt, hat sich der Beruf des Geigenbaus während dieser langen Zeitspanne kaum verändert.
Auch die Formen von Geige, Bratsche und Cello sind so vollendet, dass sie seit ihren Anfängen höchstens leichte Veränderungen erfahren haben, je nachdem in welchem Rahmen in den verschiedenen Zeitepochen musiziert und welche Klangvorstellungen dabei angestrebt wurden.
Viele Mythen existieren um den Klang alter Meisterinstrumente und es werden scheinbar unergründliche Geheimnisse damit verknüpft. In der Geigenbauwerkstatt im Ortsmuseum erfahren Sie, dass eine Vielzahl verschiedener Aspekte letztlich den Klang eines Instrumentes beeinflusst, jedoch auch, dass diese Arbeit, nebst gestalterischen, kunsthandwerklichen Fähigkeiten, vor allem handwerkliches Geschick erfordert.
Es ist heute nicht einfach, talentierte, junge Menschen für diesen Beruf zu finden, denn handwerkliche Fähigkeiten werden von der Gesellschaft im Allgemeinen nicht besonders wertgeschätzt und in der Erziehung und Ausbildung unserer Kinder demnach auch nicht allzu stark gewichtet. Der Geigenbau im Ortsmuseum zeigt auf, dass dieser und ähnliche Bereiche in unserem Umfeld trotzdem ihren Platz haben und vielleicht werden sogar Jugendliche dazu animiert, eine Berufsausbildung dieser Art anzustreben.
Mit dem offenen Geigenbauatelier richtet sich das Ortsmuseum an Personen aller Altersgruppen, welche an altem Handwerk bzw. Kunsthandwerk interessiert sind, ebenso an Musikinteressierte, Amateurmusiker*innen und Berufsmusiker*innen, Musikstudierende, Schulklassen, Familien, Schüler*innen im Berufswahlprozess sowie Instrumentallehrpersonen mit ihren Klassen.
An gewissen Tagen können einzelne Arbeiten vom Publikum auch selbst ausprobiert werden
(Publikation der Daten unter der Website des Ortsmuseums).
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich gerne direkt an Annette Sachs:
sachsneuenschwander[at]gmx.ch
Text: Werner Pflanzer